Sonntag, 20. März 2011

und der Igel sprach:"am Morgen ist es wie am Abend,nur heller!"


Es ist dann so, das man allein ist.


Allein im Sinne von, nicht leer. Voll von Momenten der letzten Tage, vergangenen zwei Wochen, liegt man nun platt a la Maikäfer losgelöst auf den Federn nach denen man doch Stunden zuvor keiner Sehnsucht trübte.


Auf einmal zurück, keine Dauerbeschallung, nicht einmal Stimmen anderer oder gar der flüchtigen Begegnungen die mir einmal mehr das Herz still stehen ließen.
Eine Nacht wurde zum Tage, mit dem Erfolg weitere Vorstellungen besuchen zu dürfen.

Im Grunde war es so:
Es wurde Frühling, die Tage länger und die Füße wollten Schrittweise in das nun erneut beginnende Jahr schreiten.
Ich schrieb mir seit einer Ewigkeit, (und heute sind 2Monate schon unendlich) demnach 13 Ewigkeiten mit einem jungen Mann, Brieffreund via web. Brieffreund im Sinne von Post.
Die Kleinigkeiten schickten sich schrecklich einfach durch den Hamburger Innenraum, leichter als sich selbst in eine hübsche Hülle zu kleiden und zu klingeln. Schlussendlich klingelte ich letzten Dienstag.
Den Hafen frisch gefegt, streifte ich,meine Hülle und zwei Freundinnen die unpassender für diese Bekanntschaft nicht sein konnten zur Tür hinein.
Es war dunkel, die Spiegel ließen es nicht zu sich selbst dank der tausenden Abziehbildchen wieder zu erkennen. Gut wenn man in solchen Momenten weiß, wie man üblicherweise aussieht.

Abgesehen von dem nicht erkennbaren Ich, erkannte ich meinen Brieffreund, die Tür an der ich seit so vielen Ewigkeiten nicht klingelte.
2 Minuten später wusste ich auch warum.
Es passte, es war wie die Briefmarke die doch so notwendig ist, seine Post zu versenden und deren Ankunft zu sichern.
Das Salz, der Deckel, der Griff, der Schlüssel zur Tür.
Nun.
Es ist dann so, das man allein ist, denn alles was zuvor Meilenweit entfernt schien, war greifbar.
Greifbar im Sinne, so nah das man sich auf den Schuh treten kann.

All das wäre wohl zu verkraften, hätte nicht zwei Wochen zuvor ein Prinz von einem „VON“ meine Visitenkarte in einem der vielen einzelnen Schuhe gefunden, die ich so zahlreich bei günstiger Gelegenheit vergaß. So waren es nicht kein, sondern zwei.
Zwei zu viel von dem was ein Herz hätte vertragen können.

Wenn dann und so scheint es heute, Stille einkehrt, aus drei wieder eine junge Dame wird, die der Zufriedenheit ihrer Einsamkeit beraubt wurde,
so ist es: das man allein ist.

2 Kommentare:

  1. Wenn man damit die Neigung zum weiblichen Geschlecht vergleicht, so wird man finden, dass, ob solche gleich aus unserer Wahl entspringt, man sie doch nicht in dies Verzeichnis bringen könne. Ihr Feuer, das bekenne ich, ist heftiger, durchdringender und angreifender. Aber, ein unbesonnenes, wildes Feuer, flatterhaft und ungleich; eine Fieberhitze, die bald steigt, bald fällt und die uns nur bei einem Zipfel hält. In der Freundschaft ist es überall verbreitete Wärme, im übrigen gemäßigt und immer sich gleich; eine Wärme, die anhält und nicht verfliegt; durchgängig lieblich und sanft schmelzend, die nichts Brennendes oder Stechendes bei sich führt. Was noch mehr ist, in der Liebe ist es nur ein ungestühmes Begehren nach dem, was uns flieht.
    Aber ich, sagt der Igel zum Hasen, bin schon da ;)

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  2. Der Igel, einst gefeit von Sorgen das Rennen zu verlieren, scheint ab und zu falsch abgebogen.
    So flieht er vor dem Ziel welches situativ gut oder schlecht winken kann, denn das Begehren zu gewinnen, wird von der Annahme nicht den Sieg sondern das faule Ei in der Box nach Hause zu tragen, stets gemieden. Ausflüchte in eben solch flatterhafte Gefilde in jenem Labyrinth welches unser aller Igels-Leben beschreibt, sind alltägliche Spielchen auf die man sich einlässt, doch stets mit aber-hunderten Stacheln bewaffnet, um die Flucht nach vorn ergreifen zu können ;D

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