Wir sammeln, wir teilen, wir machen
öffentlich was kein Halten hat. Lässt sich sodann alles
transportieren, nicht nur Momente in Bildern, sondern auch Gefühle
in Formen, die jedwedes Zeichen nur erbringen könnten, so ist es
ratsam eine neue Wertschätzung gegenüber jenen ausgedehnten
Bedeutsamkeiten die uns zu Hauf überschütten, gar überrennen, neu
zu schätzen.
Schätzen im Sinne von: einem
applaudierendem Beifall, der einen Zuspruch von Wertschätzung, von
Anerkennung und am Ende des Tages sogar Hochachtung suggeriert.
Man kann sich beinah zudecken, darin
baden und ja via Delphin auch gern hinein springen, in die zirkularen
Informationsbombardements der Allgemeinheit. Hochachtungsvolles
Stehenbleiben, ob mit der einen oder anderen Wahrnehmungseventualität
der Sinne, ist heute der makellose Investitionsfaktor des 21.
Jahrhunderts.
Brauchte man zuvor noch Sendboten, so
ist es heute in komprimierter Zeitspanne rundheraus möglich diese
oder jene Ausführung kundzutun. Auch hier ist Hochachtung in vollen
Worten, in ganzen Blicken und erst Recht in Zeilen gefragt.
Voll wie portable Dinge die Musik
transportieren, wie Gemälde oder gar wie die randvoll beladenen
Tüten zum Ausverkauf.
Die Briefkästen jedoch bleiben leer,
da niemand mehr die Aufenthaltsorte fernab von Mail und Nummern, die
sich gern schnell wählen lassen, verwaltet. Nicht nur die Kästen,
die Körbe der Postboten bleiben leer, sondern auch die
Straßenkünstler gehen hungrig zu Bett.
Das Portrait des 21. Jahrhundert ist
selbstgemacht und wird a la „Selfie“ nun selbst konkretisiert.
„Ich war hier Bücher“ bleiben
leer, da sich dies mit dem „Einchecken“ schon im Köpfchen
erledigt hat.
Der Igel für seinen Teil schätzt
Werte und Gedankengehalte, welche aus eigener Feder kommen und an
Vollständigkeit nicht mehr zu berauben sind.
Lassen wir die Kirche selbst heute im
Dorf, so lässt sich doch mit ein wenig Objektivität feststellen,
dass sie sich umgekehrt haben. Sie, die Quasi-Qualitäten, die das
eine, wahlweise andere Geschlecht nach im Besitz sein sollte.
Geschichte die neu geschrieben wird und Männer zu Köchen mutieren
lässt, die jedoch keinen Nagel gerade in die Wand schlagen können.
Technik im besten Sinne hin oder her,
jene „App des Tages“ lässt sich weder heute, noch morgen via
Mobilfunktelefon, Tablett etc. an den Kühlschrank halten und ihn
wieder zum gefrieren bringen, wenn ihm nur noch warm ist. Auch das
Automobil springt nicht an, nur weil man die passende
Anwendungssoftware gebucht hat.
Das Ergebnis der ganzen Nummer lautet
Bequemlichkeit gegenüber dem Wert, den es eigentlich zu schätzen
gilt. Das was man hat, sollte doch wahrlich genug sein. Unmündig
gegenüber der Vielfalt der Gerätschaften gehören sie nicht mehr
wie früher einst ein Instrument, eine Nähmaschine zu einem, sondern
wir gehören ihnen.
Abgesehen davon, dass sie klingeln wenn
das Essen fertig ist oder wann wir aufstehen sollen, weil die „App
des Tages“ gesagt hat, dass unser Tiefschlaf von 2-5Uhr genügt und
ja sogar schlimmstenfalls wie viele Schritte wir zurückgelegt haben,
sind sie jenes Verbindungsglied zwischen uns und dem Rest da draußen.
Gut oder nicht, liegt zweifelsohne im
Ermessen jedes Igelliebhabers, doch tritt dieser zu jener Jahreszeit
die mehr als jede andere Selbstreflektion fordert, besser einen
Schritt zurück und verlässt sich auf seine innere Uhr, sein knurren
im Magen, seinen Bewegungsdrang und den Postboten der die vollen
Worte, die Hochachtung, zu transportieren sucht.
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