Montag, 28. November 2011

und der Igel sprach:"am Morgen lese ich am liebsten das Abendblatt von gestern!"


Nun ist es ohne Weiteres nicht zu leugnen, dass man an bestimmten Tagen rigoros soweit neben sich steht, als dass man sich selbst aus hundert Metern Entfernung geradewegs zuwinken könnte.
Die Darstellung unserer Realitäten ist dann zweifellos in jenen Gedanken beileibe schwammig bis drastisch vernebelt.

An solch aneinandergereihten Stunden schmeckt weder bekannter Genuss gleich,
noch gravierend neu, eher anders bis besser noch, weil es kostet nichts: gar nicht.
Ausharren, einrollen in der ungewollten Weite die einem unnötig sowohl buchstäblich im Wege steht, als auch an Überfluss nicht zu überbieten scheint.

Gewiss, ab und an ist dieser Abstand rückblickend sogar als wertvoll,
gar nützlich zu verbuchen.
Buchen wie ein Abonnement einer zusammengefassten Schrift welche „Zeit“ annonciert und heute unberührt von Aktualität auf den Stufen jener Treppen verweilt,
morgen ebenso vergangen wie auch alt ist.
Ein Spiegel ist demnach gleichnamig ein Abbild vom Stern, der selbst die dunkelsten Momente der Geschichte ruhmreich erstrahlen lässt.
Die Welt hängt Kopf über in den Kästen in welchen ursprünglich Briefe landen sollten und ebenso liegt sie uns bei orkanartigen Herbststürmen oftmals zu Füßen, wobei sie trotz der Dicke und Fülle nie das greifen kann, was tatsächlich ist.
Ist im Sinne von: Sein.
DA SEIN wie die Morgenpost die Abends streng genommen schon wieder alt und das Abendblatt bei Tagesanbruch paradoxerweise käuflich zu erwerben ist.
Nun kann es vorkommen, das man sich ebenso unpassend im Falle dieses Falles vorfindet in dem man Angst bekommt, dass die zuvor beschriebenen Seiten voller Inhalt aus dem Cover fallen könnten.
Die Hülle stets stimmig, ist es für niemanden ein Leichtes sämtliche Sinnes-Seiten bei sich zu halten, bestenfalls pauschal einen schlüssigen Inhalt zu ergeben.
So sind wir anschließend ein anmutiger wie auch wohlgeBILDeter Haufen Altpapier, gelandet auf den Stufen unseres Alltages.

Ein Gedanke wurde gedacht und eine Handlung notfalls gehandelt.
Eine adäquate Möglichkeit könnte es dann sein, von vornherein ein Buch zu sein.
Quasi eine gebundene Ausgabe Leben, an der weder gerüttelt und schon gar nichts verloren gehen kann.
Zeitlos wiederständig gibt man sich dann jeder Folgeseite hin und kann je nach Eigenbedarf gern auch mal ein Kapitel zurück.
Unannehmlichkeiten können so einfach übersprungen, gar überblättert werden.
Wir können nicht mehr verloren gehen, denn der Anfang ja sogar das große Feuerwerk von einem sogenannten „Ende“ hält uns zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit behütend zusammen.
Wem diese Lösung zu wenig tragbar scheint, kann gar eine Scheibe von der Igelidee risikolos und instinktiv kostenfrei mitnehmen.

Der Stachel-igel Freund ist nämlich im Begriff sich als ganze Bibliothek zu deklarieren.
Er ist lieber von allem gleich alles und ja an diesen Tagen gern auch ein Hauch von Nichts.
Er ist da, wie etwas unauffällig hinzukommt wahlweise schon immer da war.
Ein Gefühl, ein Sprichwort, ein Rezept, eine Liebe.

Sprechen wir nun von einer Art Daseinsberechtigung unserer Zeilen, sind es keine Rechtfertigungen, Ausreden und Inhalte von Erklärungen die unsere blanke Anwesenheit belegen sollen, sondern sind schlicht und ergreifend einfach DA.
Denn im DA ist jeder, ob mit oder ohne (rund 8000) Stacheln auf dem Rücken, an Wert nicht und zu keinem Zeitpunkt zu überbieten.

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