Eine Begegnung überladen von Fragen minus einem Haufen Nichtantworten ergibt eine Leere die darauf wartet, gefüllt zu werden.
Hat man dann und wann das Verlangen diese zu füllen, kann aber nicht, ist es wie die typische Zusammenkunft die ein jeder Igelliebhaber zu kennen vermag.
Liegt man wahlweise wie ein umgedrehter Maikäfer auf dem Stuhl
eines Zahnarztes, tritt der Fall auf, indem man gern Fragen zum
Weltgeschehen beantworten würde,
aber nicht kann, weil man mit
sperrangelweit geöffneter Schnute nicht mehr und nicht weniger als ein
"aha" oder "ha" herausbekommt.
Schlimmstenfalls hat das Arzttier auch
noch Freude an unserer Misere und wir kneifen die Augen zu und warten
bis nicht nur die schmerzhafte Prozedur, sondern auch der Endlosmonolog
der Zahnfee vorbei ist.Kurzum verführt auch die alltägliche Leichtigkeit des Seins allzu gern Momente, in denen man Antworten sucht, findet oder sie nicht loswerden kann.
So heißt es doch "auf blöde Frage gibt es nur ebengleich unkluge Antworten", aber was ist wenn jede Frage auch eine Antwort des Autors impliziert? Sind es dann am Ende des Tages gar nicht wir die nach einer
Reaktion suchen, sondern der, der die Fragen stellt. Im Grunde suggeriert sie Interesse, Neugier, Unbehagtsein, ja sogar die Gemütslage und gibt sodann sogar weit mehr Aufschluss als unser Schweigen, aus welchem Gründen auch immer.
Wird einem bewusst dass eine Frage oftmals nur auf die eigene Antwort abzielt, gibt es sodann keine blöden Fragen mehr, sondern nur eigene perfekte Antworten.
Aus diesen Gründen ist es hilfreich dann und wann Informationen über sich Preis zu geben, ohne danach gefragt zu werden. Missverständnisse wandeln sich zu Verständnis und ein Zahnarztbesuch für den Patienten zu einem aufschlussreichen Erlebnis. Man halte sich nun ausnahmsweise fest, wenn weitere Beispiele gleicher Situation folgen:
1. der Fön beim Friseur, (keine Chance am Ohr noch etwas Anderes als das enorme Rauschen zu vernehmen)
2. im Club, in welchem die musikalische Unterhaltung so laut ist, dass man weder a) das Wort des anderen verstehen kann und b) schon gar nicht sein eigenes.
3. im Bahnhof während ein alter Zug anrollt,
4. Tongemische auf einem Konzert und ja auch mitunter
5. in der Dusche.
Der Igel dessen Mailbox derzeit von seiner emotionalen Unerreichbarkeit berichtet, konzentriert sich sodann den Tee zu trinken während er noch heiß ist und in seiner Igelwelt die Geschichte so zu akzeptieren wie sie ist. Keine Kommentare, keine Ausführungen am Rand und schon gar kein vorblättern zum nächsten Kapitel. Denn selbst wenn es der Fall ist, dass Weihnachten dieses Jahr auf Ostern fällt, ist es doch der Ansporn ebenso wie Antworten zu finden, nach Fragen zu suchen, den Jackpot den wir nie knacken werden, doch nicht aufzugeben.
So und nicht anders kann jede Begegnung die so surreal sie auch scheint, länger als eine Kurzgeschichte und ja sagen wir weil es kostet ja nichts, ein Bestseller seiner Daseinzeit werden.
Am Ende des Tages hat der Igel auf seine Fragen selbst Antworten und bucht zu seinem Mut auch noch eine Portion unbezahlbares Glück, das es dann und wann ermöglicht für eine Zeitteilung, wahlweise auch unendlich weitere emotional doch erreichbar zu sein.
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